Übergang zu postfossiler Mobilität: Integration von Nutzeranforderungen und Verhaltensmustern in die Planung von Ladeinfrastruktur für Elektroautos
- Transition to post-fossil mobility: integrating user requirements and behavioral patterns into the planning of charging infrastructure for electric cars
Philipsen, Ralf; Ziefle, Martina (Thesis advisor); Schuh, Günther (Thesis advisor)
1. Auflage. - Aachen : Apprimus Verlag (2022)
Buch, Doktorarbeit
In: HCI Center der RWTH Aachen DIS17
Seite(n)/Artikel-Nr.: xix, 210 Seiten : Illustratonen, Diagramme
Dissertation, RWTH Aachen University, 2022
Kurzfassung
Um die fortschreitende Klimaerwärmung zu begrenzen, müssen Treibhausgasemissionen signifikant reduziert werden. Die Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs leistet dazu einen Beitrag. Jedoch blieb die Entwicklung bisher trotz öffentlicher Förderung von Forschung, Anschaffung und Infrastrukturaufbau hinter den politischen Erwartungen zurück. Derzeit werden in Deutschland etwa 0.6% der zugelassenen Pkw rein batterieelektrisch angetrieben, was zeigt, dass nutzerseitig Adoptionshemmnisse bestehen, die eine Marktdurchdringung behindern. Zu diesen zählt auch die Wahrnehmung des Ausbauzustands der Ladeinfrastruktur. Trotz fortschreitendem Ausbau gibt es offene Fragen hinsichtlich der Positionierung und Ausgestaltung, da bisher vor allem Erkenntnisse aus der fossilen Mobilität auf den neuen Kontext übertragen werden, jedoch unklar ist, ob sich durch die Antriebsart neue Anforderungen und Verhaltensweisen der Nutzer ergeben, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Diese Lücke greift die vorliegende Arbeit auf und adressiert in einem konsekutiven Einsatz qualitativer und quantitativer empirischer Methoden u.a. Wahrnehmungsprofile, Ladestandortpräferenzen, sowie Verhaltensmuster und Entscheidungskriterien beim Laden im Vergleich von aktuellen und potenziellen, zukünftigen E-Fahrzeugnutzern. Beide Nutzergruppen unterscheiden sich nur geringfügig in ihrer Wahrnehmung des Ladevorgangs und Nachfüllvorgänge werden durch gleiche Anlässe ausgelöst. Während gegenwärtige E-Fahrzeugnutzer Ladeinfrastruktur eher für die Langstrecke benötigen, sehen potenzielle Nutzer die Ladeinfrastruktur bevorzugt engmaschiger in ihrem lokalen Umfeld. Hinsichtlich Nutzerdiversität wurde deutlich, dass sozio-demographische Faktoren und Persönlichkeitsmerkmale weniger relevant im Kontext Laden/Tanken sind als Faktoren, die sich aus dem Wohnort und der Mobilität der Nutzer ergeben. Aus den Ergebnissen lassen sich Handlungsempfehlungen für die zukünftige Forschung und Infrastrukturplanung ableiten.
Identifikationsnummern
- ISBN: 978-3-98555-081-4
- RWTH PUBLICATIONS: RWTH-2022-05003