Akzeptanz, Nutzerdiversität und Design digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen
Vervier, Luisa Sophie; Ziefle, Martina (Thesis advisor); Isenhardt, Ingrid (Thesis advisor)
1. Auflage. - Aachen : Apprimus Verlag (2021)
Buch, Doktorarbeit
In: Dissertationen / HCI Center der RWTH Aachen DIS15
Seite(n)/Artikel-Nr.: x, 294 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Dissertation, RWTH Aachen University, 2021
Kurzfassung
Die digitale Transformation im Gesundheitswesen birgt großes Potential den Herausforderungen des demografischen Wandels, der finanziellen Belastung des Gesundheitssystems und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Eine digitale Lösung stellt der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), wie eHealth- (gesundheitsbezogene Webseiten) und mHealth-Anwendungen (Gesundheits-Apps), dar. Allerdings befindet sich der Einsatz digitaler IKT im deutschen Gesundheitswesen noch in der Aufbauphase und auch die Nutzungsrate von Gesundheits-Apps lässt sich als gering charakterisieren. Der aktuelle Stand der Forschung weist ebenfalls viele Forschungslücken in Bezug auf die Nutzerakzeptanz und Nutzerdiversität auf. Diese Arbeit untersucht daher akzeptanzrelevante Motive und Faktoren hinsichtlich der Nutzung digitaler IKT unter Berücksichtigung der Nutzerdiversität und liefert Antworten bezüglich der Anforderungen an IKT sowie des Einflusses und der Relevanz von Nutzerfaktoren. Darüber hinaus stellt sie Hinweise zum methodischen Vorgehen und der inhaltlichen Gestaltung von Akzeptanzstudien bereit. Die theoretische Modellgrundlage stellt das UTAUT2-Akzeptanzmodell dar, welches auf den Bereich des Gesundheitswesens übertragen und um einstellungs- und fähigkeitsbezogene Faktoren erweitert wird. Den methodischen Forschungsrahmen bildet der human-centered-Design-Zyklus. Der Erhebung unterliegt ein mehrschrittiger, multimethodischer empirischer Ansatz, welcher Nutzer*innen in den Mittelpunkt stellt und aus deren Perspektive Einstellungen und Meinungen zu gesundheitsbezogenen Webseiten und Gesundheits-Apps eruiert. Es zeigt sich, dass die Faktoren Spaß (Faktoren, die Freude und Motivation hervorrufen), Leistungserwartung (wahrgenommene Nützlichkeit der App), sozialer Einfluss (soziale Zugehörigkeit) und erleichterte Bedingungen (Wissen über Bedienung der App) am stärksten zur Nutzungsabsicht von IKT beitragen. Alter, Privatsphäre-Einstellung, Vertrauen in die Technik und die Ausprägung der digitalen Gesundheitskompetenz bilden die akzeptanzrelevantesten Nutzerfaktoren ab. In Bezug auf den Anwendungskontext wird der größte Nutzen im Rahmen des Monitorings (Reha-Apps) gesehen, gefolgt von Fitness- und Versorgungs-Apps. Unter Betrachtung der Design- und Handlungsempfehlungen, die sich aus dieser Arbeit ergeben, sollte es möglich sein der Verbesserung des Gesundheitssystems einen entschiedenen Schritt näherzukommen.
Identifikationsnummern
- ISBN: 978-3-98555-000-5
- RWTH PUBLICATIONS: RWTH-2021-09164