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Projektinformationen

  • Förderung:
    Deutsche Fördergemeinschaft, kurz DFG
  • Zeitraum:
    2019 bis 2025
  • Team:
    Anika Linzenich
 

Integrierte Designmethode für eine nachhaltige kraftstoffbasierte Mobilität

Nachhaltige Mobilitätskonzepte sind eine wichtige Maßnahme zur Verringerung des CO2- und Schadstoffausstoßes im Verkehrssektor. Alternative Kraftstoffe, wie zum Beispiel biobasierte Krafstoffe, E-Fuels aus CO2, Wasser und erneuerbarem Strom oder sogenannte biohybride Kraftstoffe, können CO2- und Schadstoffemissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen senken. Ein gelungener Umstieg auf alternative Kraftstoffe im Verkehrssektor hängt neben der technischen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit auch von der positiven Akzeptanz des Umstiegs in den beteiligten Stakeholder-Gruppen, wie Politik, Industrie und Bevölkerung, ab.

Das Ziel

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines ganzheitlichen, modellbasierten Rahmens für die Gestaltung und Bewertung von alternativen Kraftstoffen und ihrer Produktionsprozesse, der neben technoökonomischen Parametern und Umweltauswirkungen auch die Akzeptanz verschiedener Stakeholder-Gruppen berücksichtigt. Der Lehrstuhl für Communication Science untersucht im Fuel Science Center die öffentliche Wahrnehmung und soziale Akzeptanz alternativer Kraftstoffe. In bisherigen Life-Cycle-Analysen werden Marktmodelle verwendet, die von einem meist rationalen Verhalten der beteiligten Stakeholder ausgehen. Damit sind sie nur bedingt in der Lage, die tatsächliche Wahrnehmung und Akzeptanz einer technischen Innovation vorherzusagen, da sie die menschliche Bewertungen und Handeln vernachlässigen.

Um diese Einschränkung zu überwinden, sollen soziale Aspekte in die Bewertung von Kraftstoffen und ihrer Produktionsprozesse auf Basis von Akzeptanz- und Risikowahrnehmungsmodellen integriert werden. Dazu werden in einem ersten Schritt wahrgenommene Risiken und Vorteile alternativer Kraftstoffe sowie Voraussetzungen für eine positive Akzeptanz durch verschiedene Stakeholder, zum Beispiel Verbraucher, Industrie und Politik, mit Hilfe eines empirischen Mixed-Methods-Ansatzes identifiziert, der qualitative Methoden, wie Fokusgruppen und Interviews, mit quantitativen Methoden, Umfragen, Faktoranalysen, Korrelations-/Regressionsanalysen und Conjoint-Analysen, kombiniert. Daraus werden spezifische Stakeholderprofile und kritische Trade-Offs abgeleitet. Die Ergebnisse können dazu genutzt werden, individuell zugeschnittene Informations- und Kommunikationsstrategien zu entwickeln, um die Öffentlichkeit über alternative Kraftstoffe zu informieren. Außerdem können Gelingens-Faktoren für einen erfolgreichen Umstieg auf alternative Kraftstoffe im Verkehrssektor abgeleitet werden. Das langfristige Ziel des Projektes ist die direkte Integration akzeptanzrelevanter Parameter als Zielfunktion in die Life-Cycle-Analyse, um technologische Entscheidungen besser an die Anforderungen von Umwelt und Gesellschaft anzupassen und so zu ökologisch und sozial nachhaltigen Innovationen im Verkehrssektor beizutragen.